Rahmenbedingungen
Unsere Kita ist eine Tageseinrichtung für Kinder im Alter von 8 Wochen bis zur Eischulung in Trägerschaft der katholischen Pfarrgemeinde Herz Jesu Bremerhaven, Lehe. 1. Vorsitzender des Kirchenvorstandes ist der Pfarrer.
Unsere Kita wurde im Juni 2012 geweiht. Sie ist für vier Gruppen und eine Krippengruppe konzipiert.
Seit 2016 sind wir eine Schwerpunkteinrichtung. Das heißt, Kinder mit Behinderungen oder von Behinderung bedroht,
leben und spielen hier inklusiv. Zusätzlich sind wir eine Dependance der Frühförderstelle „Alle in einem Boot“.
Nach Möglichkeit besetzen wir alle Gruppen mit drei pädagogischen Fachkräften. Wenn möglich werden zusätzlich Praktikant:innen eingestellt. Die Leiterin der Einrichtung ist von der Gruppenarbeit weitesgehend freigestellt.
Eine Köchin sorgt für das leibliche Wohl im Haus.
Im Haus befinden sich die Gruppenräume mit jeweils einem kleinen Vorraum und einem Waschraum.
Ferner gibt es ein Büro, drei Sprechzimmer, eine Küche, einen Speiseraum, einen Kunstraum, einen Therapieraum,
eine kleine Bibliothek und eine Turnhalle.
Die Einrichtung wird finanziert aus Elternbeiträgen, Zuschüssen der Stadt Bremerhaven und Aufwendungen aus Mitteln des ordentlichen Haushalts der Pfarrgemeinde.
Die Kita untersteht dem „Aufnahme- und Betreuungszeitenortsgesetz“, dem „Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Tagespflege des Landes Bremen“, dem „Rahmenplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich des Landes Bremen“ und dem „Kinder- und Jugendhilfegesetz“.
Die Kindertagesstätte liegt inmitten der Stadt Bremerhaven im Stadtteil Lehe, der teilweise als sozialökonomisch schwach gilt. Gegenüber der Kita befindet sich die Herz Jesu Kirche mit den dazugehörigen Gemeinderäumen, der Caritasverband,
das Familienzentrum und das Pfarrhaus.
Menschenbild
Unsere Zielsetzung ist es, den Kindern eine religiöse Grundeinstellung zu vermitteln, die wir im täglichen Miteinander leben.
Die gesamte Erziehung basiert auf dem christlichen Menschenbild.
Der Mensch ist geprägt durch seine Beziehung zu sich selbst, zu den Menschen und zu Gott. Wir sind der Überzeugung,
dass wir Gott im Menschen begegnen. Für ihn ist jeder einmalig und gleichwertig. Er liebt die Menschen bedingungslos.
Er selbst stellt seinen Sohn als Kind in unsere Mitte.
Daraus beziehen wir den Auftrag, alle Kinder in ihrer Persönlichkeit zu achten, zu ehren und zu lieben.
Jedes Kind soll in seiner Ganzheitlichkeit gefördert werden. Das bedeutet, dass die Person des Kindes immer mit Denken, Fühlen und Handeln an der Gestaltung seines eigenen Lebens beteiligt sein muss. Das heißt aber auch für uns,
dass wir von den Kindern lernen, sich Gott ganz anzuvertrauen und sich von ihm umarmen zu lassen, so herzlich,
spontan und offen, wie nur Kinder es tun können.
Im täglichen Zusammenleben mit den Kindern haben wir es uns zur Aufgabe gemacht,
im friedlichen Miteinander für die Kinder ein Vorbild zu sein.
Ein Kind, das ermuntert wird, lernt Selbstvertrauen.
Ein Kind, dem mit Toleranz begegnet wird, lernt Geduld.
Ein Kind, das gelobt wird, lernt Bewertung.
Ein Kind, das Ehrlichkeit erlebt, lernt Gerechtigkeit.
Ein Kind, das Freundlichkeit erfährt, lernt Freundschaft.
Ein Kind, das Geborgenheit erleben darf, lernt Vertrauen.
Ein Kind, das geliebt und umarmt wird, lernt Liebe in diese Welt zu tragen.
Verfasser unbekannt
Lebenssituationen
In unserer Kindertagesstätte betreuen wir 78 Kinder im Alter von 8 Wochen bis 6 Jahren in vier alters- und geschlechtsgemischten Gruppen und einer Krippengruppe.
Die Kinder, die unsere Einrichtung besuchen, bringen aufgrund ihrer familiären Herkunftssituation unterschiedliche Voraussetzungen mit. Insofern ist die Lebenssituation der Kinder und ihrer Familien mit ausschlaggeben unsere pädagogische Arbeit.
Aufgrund des katholischen Profils wählen einige Familien bewusst für ihr Kind unsere Kindertagesstätte.
Dabei nehmen sie auch größere Entfernungen in Kauf.
Wir haben Kinder aus verschiedenen Familienstrukturen, z.B. Patchworkfamilien, Pflegefamilien.
Ein Teil der Familien hat einen Migrationshintergrund. Das bedeutet,
dass Eltern und Kinder die deutsche Sprache nicht sprechen oder verstehen.
Die Lebenssituationen unserer Familien sind unterschiedlich geprägt:
- Berufstätigkeit beider Eltern oder ein Elternteil arbeitet
- Familien, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind oder ein geringes Einkommen haben
- Alleinerziehende
Rahmenplan – Bildungsbereiche
Der Rahmenplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich des Landes Bremen sieht sieben Bildungsbereiche als Grundlage für die pädagogische Arbeit mit den Kindern vor. Diese Bereiche können nicht isoliert voneinander betrachtet werden. Sie sind bei ganzheitlichem Lernen immer ineinander verwoben zu sehen. Dabei geht der Rahmenplan davon aus „dass sich Kinder die Welt aktiv und selbsttätig aneignen und frühkindliche Bildung deshalb vor allem in Prozessen der Selbstbildung erfolgt, die vom Fachpersonal anzuregen, zu fördern und zu begleiten sind.“ (Zitat)
Diese Bildungsbereiche sind:
1. Rhythmus und Musik
Musik, Rhythmus und Gesang sind uralte Mittel menschlichen Ausdrucks für Gefühle und Lebensfreude.
Die Kinder sollen bewusst ihre Stimme einsetzen, Geräusche und Klänge unterscheiden können und sich danach bewegen lernen.
Musik hören, Singen und Tanzen stehen auf dem Angebotsprogramm durch die pädagogischen Fachkräfte.
2. Körper und Bewegung
Aus der Entwicklungspsychologie ist bekannt, dass körperliche Bewegung die geistige Beweglichkeit unterstützt und positiv beeinflusst. Deshalb ist es uns besonders wichtig, dass die Bewegung für das einzelne Kind einen großen Raum einnimmt.
Dazu gehören ein großer Bewegungsradius im Haus und auf dem Außengelände.
Seit 2018 sind wir anerkannter Bewegungskindergarten.
3. Spiel und Fantasie
Gruppenspiele fördern das soziale Verhalten untereinander und das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Spielregeln erleichtern das Zusammenleben in der Gruppe. Spielmaterialien sind für die Kinder zugänglich.
Die pädagogische Fachkraft tauscht ab und zu Materialien aus, um den Kindern wieder neue Anregungen zu geben.
Ein Kind, das in der Sandkiste sitzt und mit Wasser und Sand panscht, ist völlig gefangen von seinem Tun und macht unbewusst die ersten Erfahrungen mit Physik und Chemie.
Rollenspiele schaffen die Möglichkeit, Gelerntes anzuwenden, Ängste zu verarbeiten oder Fantasiegeschichten zu entwickeln.
4. Sprachliche und nonverbale Kommunikation
Bevor Kinder sprechen können, teilen sie sich durch Mimik und Gestik mit. Mit dem Erwerb der Sprache eröffnet sich ein großes Feld von Anteilnahme und Ausdrucksmöglichkeit. Sprache erfährt eine große Förderung in unserer Einrichtung.
Wir bieten Kindern die Möglichkeit, ihren Wortschatz zu erweitern, Geschichten zu hören oder zu erzählen, Lieder zu singen. Kinder werden angeregt, sich
mitzuteilen. Reime, Juxgeschichten u.ä. vermitteln den Kindern Spaß und Freude an der Sprache.
Kinder mit Migrationshintergrund erlernen deutsch und haben somit die Gelegenheit mehrsprachig aufzuwachsen.
5. Soziales Lernen, Kultur (Religion) und Gesellschaft
Unsere Kita wird von Familien unterschiedlichem sozialen Status, unterschiedlichen Kulturen, Nationalitäten und Religionen besucht.
Das Kind kommt außerhalb der Familie erstmals mit einer größeren Gruppe in Kontakt. Dort kann es Beziehungen neu knüpfen, anderen helfen oder sich selbst helfen lassen.
Die Kinder werden in ihrer kulturellen Identität unterstützt. Zur Unterstützung der Muttersprache haben wir neben deutschen Bilderbüchern auch solche in anderen Sprachen.
Kinder werden an Konfliktlösungen ohne Gewalt herangeführt. Sie werden ermuntert, auf Neues neugierig zu sein. Erste demokratische Grundsätze lernen sie kennen durch Beachten von Mehrheitsentscheidungen, durch Beteiligung und Meinungsäußerungen.
Bei Ausflügen und Kooperationen mit verschiedenen Einrichtungen nehmen Kinder Kontakt auf mit der Erwachsenenwelt außerhalb von Familie und Kita. Die Kinder agieren selbst als Kulturträger, wenn sie sich mit verschiedenen Auftritten in der Öffentlichkeit präsentieren (Musical, Tanz, Fußballturnier usw.).
6. Bauen und Gestalten
Zum Bauen und Gestalten benötigen die Kinder die unterschiedlichsten Materialien (Holz, Metalle, Bausteine, Lego, Stoffe, Farben, Papier usw.) und lernen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten kennen. Die Arbeiten reichen von Gebauten nach eigener Fantasie bis zur Gestaltung nach Plan. Dabei werden die Kinder die Erfahrung machen, dass nicht immer alles gleich gelingt. Dies schult zusätzlich die Ausdauer, die Konzentration und die Frustrationstoleranz.
Manchmal arbeiten die Kinder über mehrere Tage an einem Werk. Dabei lernen sie den ersten Umgang mit Werkzeugen und Hilfsmitteln aber auch verschiedene Verarbeitungstechniken kennen. Das Werkstück kann zum Spielen stehen bleiben oder wird ausgestellt oder auch mit nach Hause genommen.
7. Natur, Umwelt und Technik
Kinder machen Erfahrungen in der Natur durch das Erleben der Jahreszeiten, Beobachten von Pflanzenwachstum im Naschgarten, in dem sie aktiv mit pflanzen, pflegen und ernten. Sie entdecken dabei auch die Tierwelt.
Durch Exkursionen, z. B. in den Wald, an den Strand und den Deich, erweitert sich ihr Wissenshorizont.
Experimente werden durchgeführt im Bereich Technik, digitale Medien, Chemie und Physik.
Unsere Pädagogik
Aus der Lebenssituation der Kinder und ihrer Familie resultieren Ziele und deren Umsetzung unserer Pädagogik
Ziele unserer Pädagogik
Durch eine ganzheitliche Erziehung wollen wir den Erfahrungsraum der Kinder erweitern, ihnen die Möglichkeit bieten,
andere Kinder und Erwachsene kennenzulernen, um Beziehungen aufzubauen, sowie auf ihre Bedürfnisse einzugehen.
Wir geben den Kindern:
- Nähe und Geborgenheit
- Lob und Anerkennung
- Wertschätzung, Achtung und Annahme in seiner Ganzheitlichkeit
- Raum zur körperlichen Bewegung
- Freiraum zum Spielen und Lernen
- Möglichkeiten zum Experimentieren und zum Sammeln eigener Erfahrungen
- Anregungen, um Neues zu lernen
- Möglichkeit, Lernen zu lernen
- Möglichkeiten, Fantasie und Kreativität zu entfalten
- Möglichkeit, Freundschaften zu schließen
- Möglichkeit, sich gesund und ausgewogen zu ernähren
- Möglichkeit, ihr Selbstwertgefühl zu stärken
- Möglichkeiten, zu erfahren, was Hilfsbereitschaft, Toleranz und Friedfertigkeit sind
- Möglichkeiten, alle Sinne zu entwickeln
- Möglichkeit, von Gott zu hören
- Möglichkeit, ihre Eigenständigkeit zu erproben und mit Risiken kompetent umzugehen
- Zeit, um sein Tun zu Ende zu bringen
- Möglichkeit, eigene Kompetenzen zu beanspruchen
- Möglichkeit, sich an Entscheidungsfindung zu beteiligen
- Möglichkeit, bei Konflikten nach gemeinsamen Lösungen zu suchen
- Impulse zum eigenständigen Weiterdenken und Handeln
- Möglichkeit, erste Erfahrungen mit demokratischen Spielregeln zu machen
- Möglichkeit, Grenzen eigenen Handelns erfahren – dort wo die „Freiheit“ des anderen verletzt oder eingeschränkt wird
Kinder erziehen heißt für uns, mit ihnen zu leben, mit ihnen zu lachen und zu weinen, sie anzuleiten und sie im täglichen Leben zu begleiten, bis sie es immer selbständiger allein bewältigen können.
Tagesablauf
Als Orientierung durch den Tag und Unterstützung durch Strukturen, ist der Kitaalltag an einen regelmäßigen, verlässlichen Tagesablauf angepasst:
- 7:00 Uhr - 8:00 Uhr
Frühdienst - Kinder aus der Meerstern-, Sonnen- und Krippengruppe werden in der unteren Etage betreut. Die Kinder der Regenbogen- und Eulengruppe in der oberen Etage.
- ab 8:00 Uhr
Freispiel – alle Gruppen sind für die Kinder geöffnet. Die Kinder können alle Gruppenräume, die Turnhalle oder das Außengelände zum freien Spiel nutzen.
- 8:30 Uhr – 9:30 Uhr
Frühstück – Das Frühstück steht als Buffet im Speiseraum bereit. Es wird von den Fachkräften und Kindern zubereitet.
- 9:30 Uhr – 10:00 Uhr
Morgenkreis
- 10:00 Uhr
Alle Kinder gehen nach draußen
- 10:30 Uhr – 12:00 Uhr
Freispiel und pädagogische Angebote
- 11:30 Uhr – 12:00 Uhr
Mittagessen der U3 Kinder
- 12:00 Uhr – 13:00 Uhr
Mittagessen der Kinder im Alter von 3-6 Jahren, dies wird gleitend angeboten.
- bis 14:00 Uhr
Abholzeit der Kinder mit einem Teilzeitplatz
- 15:00 Uhr
Kaffeeklatsch – Obst, Getränke und kleine Schnittchen werden angeboten
- bis 16:00 Uhr
Freispiel und Ende der Betreuungszeit
- 16:00 Uhr – 16:30 Uhr
Spätdienst für berufstätige Eltern (nur nach Absprache)
Speiseraum
Ernährung – Gesundheit – Prävention
Es ist unumstritten, dass die Ernährung Einfluss auf die Gesundheit nimmt. Die Nahrung soll ausgewogen sein, dass ein Kind alle „Bausteine“ für seinen Körper erhalten kann. Das Frühstück bereiten wir täglich im Kindergarten zu, die Kinder brauchen hierfür nichts von zuhause mitbringen. Die Eltern zahlen einen monatlichen Beitrag für das Frühstück.
Bei der Zubereitung und dem Einkauf wird auf eine ausgewogene Ernährung der Kinder geachtet. Besonders verschiedene Obst und Gemüsesorten sind ausreichend vorhanden, diese werden von einem ansässigen Gemüsehändler geliefert. Zu trinken gibt es Wasser und Milch. Die Milche, den Joghurt und den Quark beziehen wir von einem regionalen Bauernhof.
Das Mittagessen wird täglich von unserer Köchin frisch zubereitet. Frisches Obst, Salate, Gemüse, ein bis zwei fleischlose Gerichte und ein Eintopf sind regelmäßig auf dem Speiseplan zu finden.
In der Planung des Speiseplanes werden die Kinder mit einbezogen.
Zweimal im Jahr kommen Erzieher:innen der „Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege“, um den Kindern das richtige Zähneputzen zu zeigen und Gesundes und Ungesundes für die Zähne zu unterscheiden.
Unerlässlich ist der tägliche Gang ins Freie. Da wir auf die Wetterlage keine Rücksicht nehmen, bitten wir die Eltern, den Kindern Regenkleidung, Gummistiefel und Wechselwäsche mitzugeben.
Religiöse Erziehung
Durch die religiöse Erziehung sollen die Kinder erfahren, dass Gott sie liebt. Es soll in ihnen der Wunsch geweckt werden, diese Liebe für sich in Anspruch zu nehmen und sie zu erwidern. Religion gibt uns Antwort auf Lebenssinnfragen. Sie gibt uns Hilfen besonders bei Ängsten und Gefahren.
Durch Gebete, biblische Geschichten sowie christliche Feste und Feiern erleben die Kinder den christlichen Glauben. Gebete bieten uns die Möglichkeit, Gott für das zu danken, was er uns schenkt und ihn um Hilfe und Begleitung in unserem Leben zu bitten.
In der Bibel räumt Jesus gerade den Kindern eine besondere Stellung ein. Er sagt: „Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich.“ Mt 19,14
Die von uns gestalteten Wortgottesdienste feiern wir mit den Kindern in regelmäßigen Abständen in der Kirche. Die Kinder sollen die frohe Botschaft „Jesus lebt“ ganzheitlich begreifen, verstehen und verinnerlichen können.
Auch das Verhalten der Mitarbeiter:innen der Einrichtung gegenüber den Kindern ist sehr wichtig, also das Erleben der Liebe Gottes durch die Menschen. Im neuen Testament wendet sich Jesus energisch gegen die, die Kinder nicht wichtig nehmen: „Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran!“ Mt 19, 14
Diese Aussage Jesu birgt den Auftrag, Kindern von Gott, von Jesus, seinen Reden und seinem Handeln an den Menschen zu erzählen.
Freies Spiel
Auf der Basis der selbstgemachten Erfahrungen kann das Kind sich auf seine Weise die Welt erobern und sein eigenes Weltbild aufbauen. Daher beinhaltet der Tagesablauf in unserer Einrichtung einen sehr großen Teil an freiem Spiel. Die Kinder können selbst auswählen, ob sie allein, mit anderen Kindern oder mit den pädagogischen Fachkräften etwas tun möchten. Sie setzen sich ihre Ziele selbst und bestimmen von sich aus Verlauf und Dauer eines Spiels. Das Kind trägt somit die Verantwortung für sein Handeln und seine Zufriedenheit. Bei Konflikten wird die pädagogische Fachkraft mit den Kindern gemeinsam nach Lösungen suchen oder eingreifen, wenn Kinder für Worte nicht mehr zugänglich sind.
Für manche Beobachter:innen scheint die pädagogische Fachkraft während des Freispiels über weite Zeit passiv zu sein. Jedoch erfordert die indirekte Führung des Freispiels sehr viel Geduld, Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen, Beobachtung, Zurückhaltung und doch aktive Zuwendung.
Angebote
Mit den Angeboten orientieren wir uns am „Rahmenplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich“ des Landes Bremen.
Angebote wie Singen, Gestalten, Backen, Turnen, Spiele, Bilderbuchbetrachtungen usw. werden von den pädagogischen Fachkräften angeleitet. Sie sind in der Regel Themenorientiert, abgeleitet aus der Beobachtung der Kinder, jahreszeitlich bedingt, situationsbezogen oder vom Kirchenjahr geprägt.
Neben den Angeboten in der Kleingruppe, gibt es auch gemeinsame, gruppenübergreifende Aktivitäten.
Die Krippe und die U3 Gruppen
Einleitung
Kinder sind in der Regel von Geburt an mit Kompetenzen ausgestattet, die sie für ihre Entwicklung brauchen. Sie sind neugierig auf die Welt und suchen nach neuen Eindrücken und Erfahrungen. Sie brauchen aber vertrauensvolle und verlässliche Erwachsene, damit die Entwicklung optimal verlaufen kann.
Eingewöhnung und Gestaltung von Übergängen
Der Übergang von der Familie in die Kita bedeutet für ein Kind einen großen Einschnitt in seinen bisherigen Lebensraum und muss deshalb so behutsam wie möglich gestaltet werden, damit er gelingen kann. Dabei ist die Dauer der Eingewöhnung von Kind zu Kind verschieden und muss immer individuell gestaltet werden. Bei der Eingewöhnung haben wir uns an dem „Berliner Modell“ orientiert.
Die Kinder und die neuen Bezugspersonen brauchen ausreichend Zeit, um sich kennenzulernen und miteinander vertraut zu werden. Den gegliederten Ablauf der Eingewöhnung haben wir als Info zusammengestellt und händigen diesen den Erziehungsberechtigten aus.
Vor dem ersten Tag in der Krippe/U3 findet ein Gespräch zwischen den Erziehungsberechtigten und den zukünftigen Fachkräften statt, bei dem alle Besonderheiten des Kindes bezüglich Schlafens, Essen, Wickeln usw. besprochen werden sollen, um dem Kind einen guten Start zu ermöglichen.
Die Eingewöhnung ist verbindlich für beide Seiten und kann als gelungen bezeichnet werden, wenn sich das Kind von der Fachkraft trösten lässt.
Der Übergang von der Krippe und den alterserweiterten Gruppen (hier im letzten Kitajahr) in die Regelgruppe wird langfristig vorbereitet durch Besuche und gegenseitiges Kennenlernen von Kindern, Erziehungsberechtigten und Fachkräften.
„Krippenstern“
8 Wochen bis 3 Jahre
Dieser Raum befindet sich im hinteren Teil des Erdgeschosses. Die Krippe verfügt über einen eigenen Schlafraum, der direkt mit dem Gruppenraum verbunden ist. Der Gruppenraum bietet den Kindern Sicherheit und einen geschützten Bereich im Trubel des gesamten Hauses. Über die Nutzung des Außengeländes, des Speise- Bewegungs- und anderen Differenzierungsräume, knüpfen sie Kontakt zu den älteren Kindern.
Alterserweiterte Gruppen
„Meerstern- und Sonnengruppe“
1,5 – 5 Jahre
Hier sind jeweils 15 Kinder, davon 5 unter drei Jahre in einer Gruppe. Es ist also eine größere Altersmischung vorhanden. Die fordert von älteren Kindern Rücksichtnahme, den Jüngeren aber sichert sie ein großes Potential an Nachahmung.
Meersterngruppe
Sonnengruppe
Diese beiden Räume liegen im Erdgeschoss. Sie sind durch ein in der Mitte gelegenen Differenzierungsraum verbunden.
Tagesablauf
Kinder gewinnen Sicherheit durch sich wiederholende Strukturen, Tätigkeiten und Rituale.
Dabei beachten wir:
- Begrüßung und Verabschiedung
- Mahlzeiten-Körperpflege- und Hygiene
- Zeit für freie Aktivitäten
- Zeit für individuelle, gelenkte kleine Angebote
- Spielen drinnen und draußen
Betreuung, Erziehung und Bildung
Jedes Kind hat den Anspruch auf kontinuierliche Betreuung während seiner Verweildauer in der Kita. Die päd. Fachkraft beachtet die individuellen Schlaf- und Essenszeiten und gestaltet den Tag entsprechend.
Die Gestaltung der Begrüßung, des Essens, des Schlafens, des Wickelns und des „Auf Wiedersehen“ Sagens sind wichtige Stationen für Rituale, die dem Kind einen verlässlichen Rahmen geben.
Die päd. Fachkraft:
- Gestaltet den Erziehungsprozess
- Gibt gesellschaftliche Werte weiter und ist Vorbild für die Kinder
- Beobachtet und nimmt die Signale für die Grundbedürfnisse der Kinder wahr und geht angemessen darauf ein
- Versorgt und pflegt jedes Kind angemessen
- Stellt eine anregende Lernumgebung bereit, in der sich das Kind sicher und geschützt entwickeln kann
- Stellt Kontakte der Kinder untereinander her, damit sich Beziehungen untereinander entwickeln können
Die Kita ist ein Ort frühkindlicher Bildung. Die päd. Fachkraft verfügt über Wissen um frühkindliche Bildung, dass Kinder von Natur aus neugierig sind und die Welt entdecken wollen und dass dies Raum und Zeit braucht.
Die päd. Fachkraft:
- Beobachtet und dokumentiert die Entwicklung der Kinder
- Unterstützt wertschätzend die Selbstbildungskräfte der Kinder
- Gestaltet die Lernumgebung so, dass Kinder Neues entdecken und vielfältige Erfahrungen machen können mit Sprache, Bewegung und Begegnung mit Anderen
- Kennt den Rahmenplan des Landes Bremen und setzt ihn um
Kinder beobachten und verstehen
Ziele der Beobachtung:
- Beobachtungen erleichtern den Fachkräften die Perspektive des Kindes besser zu verstehen
- Sie zeigen an, wie ein Kind lernt, bzw. sich die Welt aneignet
- Sie geben Einblicke über Fähigkeiten, Vorlieben und Neigungen des Kindes in Entwicklungs- und Bildungsprozessen
- Sie helfen, soziale Prozesse in der Gruppe zu verstehen
- Sie sind Grundlage für die individuelle Förderung von Kindern
- Sie geben Rückschlüsse für die Gestaltung von Räumen und Angeboten
- Sie helfen, das eigene pädagogische Handeln zu unterstützen
- Sie bilden die Basis für fachlichen Austausch
- Sie bilden die Grundlage für Entwicklungsgespräche mit den Eltern
- Sie geben die Möglichkeit, mit anderen Fachdiensten zu kooperieren
Pädagogische Prinzipien bei Beobachtungen
- Jedes Kind hat ein Recht, regelmäßig beobachtet zu werden
- Beobachten heißt, das Kind verstehen zu wollen
- Beobachten heißt, neugierig zu sein
- Beobachten heißt, Neues zu entdecken
- Beobachtungen setzen an den Stärken und Fähigkeiten des Kindes an
- Vier Augen sehen mehr als zwei
- Beobachtungen werden schriftlich festgehalten
- Grundlagenwissen ist eine Boraussetzung für Beobachtung
- Beobachtungen haben Konsequenzen
Lerngeschichten
Die Lerngeschichte
- Stellt einen kindlichen Lernprozess dar
- Richtet sich persönlich an das Kind
- Richtet sich in der Sprache an dem Entwicklungsstand des Kindes aus (U3 Darstellung nach Möglichkeit mit Fotos
- Macht dem Kind seine Lernschritte und -erfolge sichtbar
- Ist eine wertschätzende Rückmeldung der Fachkraft an das Kind
- Unterstützt die kindlichen Selbstbildungskräfte
- Stärkt die Beziehung zwischen Kind und Fachkraft
Durchführung:
- Die Lerngeschichte wird zeitnah zur Beobachtung geschrieben
- Sie wird dem Kind vorgelesen
- Sie wird-je nach Alter des Kindes- mit dem Kind in das Portfolio eingefügt
Portfolio
Ziele:
- Die Kinder übernehmen für ihr eigenes Leben Verantwortung
- Sie sollen sich selbst einschätzen können
- Sie werden zunehmend selbständiger und verwalten ihr Portfolio selbst
- Die Fachkräfte und Eltern erhalten Einblick in Lernwege und Lernergebnisse des Kindes
- Das Portfolio dient dem Dialog zwischen Kind und Fachkraft
- Es dient als Grundlage für Elterngespräche, wenn das Kind seine Einwilligung gibt
Kinder(inter)view
Für Kinder, die noch nicht sprechen können, machen wir aus dem Interview eine „View“, d.h. eine Sicht auf das Kind, um so eine entsprechende Entwicklung zu dokumentieren.
Ziele:
- Das Interview signalisiert dem Kind das Interesse des Erwachsenen an seiner Person
- Das Interview weckt das Bewusstsein des Kindes, dass die eigene Tätigkeit andere Menschen interessiert
- Das Interview zeigt das soziale Miteinander des Kindes auf
- Das eigene Tun stärkt durch die Anerkennung das Selbstbewusstsein des Kindes
- Das Interview berücksichtigt die Vorlieben des Kindes
- Das Interview zeigt die Bedeutung der eigenen Selbständigkeit auf
- Das Interview orientiert sich an dem, was das Kind schon kann
Gesundheitsvorsorge – Essen und Hygiene
Ein wichtiger Baustein in der Arbeit mit den Jüngsten ist die Gesundheitsvorsorge.
Dazu gehören:
1. Eine ausgewogene Ernährung
Sie hat einen hohen Stellenwert in diesem Alter und ist eine wichtige Voraussetzung für jedes Kind, sich optimal zu entwickeln. Wir orientieren uns dabei am „Ernährungsplan für das erste Lebensjahr“ des Forschungsinstitutes für Kinderernährung (FKE) dies sind:
- Milchernährung (Mutter- oder Flaschenmilch) in den ersten 4-6 Monaten
- Einführung von Beikost ab dem 5. Bis 7. Monat
- Einführung von Familienkost ab dem 10. Monat
Die individuelle Ernährung eines Säuglings im ersten Lebensjahr wird eng mit den Eltern abgestimmt. Bekommt ein Kind in den ersten Monaten ausschließlich Muttermilch, wird dies der Mutter in einem ruhigen Raum
ermöglicht. Gegen Ende des ersten Lebensjahres wird das Kind dann an die Familienkost herangeführt.
2. Der tägliche Gang nach draußen
3. Hygiene
Bei der Hygiene orientieren wir uns am Hygienekonzept der Stadt Bremerhaven
Zusammenarbeit mit den Eltern
Die gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist die Grundlage für das Gelingen der pädagogischen Arbeit.
Sie ist in der Konzeption für die 3–6-jährigen Kinder ausführlich erläutert. Dies ist auch die Grundlage für die U3 Kinder. Jedoch muss der Austausch für diese Altersgruppe ein noch intensiverer sein, weil sich die Kinder noch nicht durch Sprache mitteilen können.
Die Grundlage für diese partnerschaftliche Zusammenarbeit muss bereits beim Aufnahmegespräch (Leitung) und dem ersten Gespräch mit der päd. Fachkraft gelegt werden. Diese finden vor dem eigentlichen Aufnahmetermin statt. Es tauschen sich Kita und Eltern über das Einrichtungskonzept, die Eingewöhnung und die individuellen Besonderheiten des Kindes aus.
Ohne Eltern geht es nicht! – Infos zur Eingewöhnung so heißt das Infoblatt, in dem die optimale Eingewöhnung dargestellt wird und die verbindlich mit den Eltern vereinbart wird.
Die Tür- und Angelgespräche erhalten in dieser Altersgruppe eine besonders große Bedeutung bei der Übergabe des Kindes.
Essen, schlafen, wickeln (Stuhlgang) usw. sind Themen, die täglichen Austausch zwischen päd. Fachkräften und Eltern notwendig machen.
Personal
Personalstandards sollen Zeiten für die Eingewöhnungsbegleitung, Fortbildungs- und sonstige Ausfallzeiten und Leitungsanteile angemessen berücksichtigen.
Während der Betreuungszeiten in der Kleinkindergruppe sind stets zwei päd. Fachkräfte anwesend.
Pädagogisches Arbeiten im Bereich der unter 3-Jährigen bedeutet vor allem „beziehungsorientierte Arbeit“ und „Begleitung frühkindlicher Lernprozesse“.
Päd. Fachkräfte müssen geschult sein, nonverbales Ausdrucksverhalten und Körperbedürfnisse zu erkennen und die richtigen Schlussfolgerungen abzuleiten. Sie benötigen nicht nur entsprechende Qualifizierungen, sondern auch Zeit, um die individuellen Besonderheiten der Kinder zu erkennen und die Entwicklung als verlässliche Bindungsperson, gezielt zu unterstützen, sowie achtsam und feinfühlig begleiten zu können.
Die Vertretung in Zeiten von Urlaub und Krankheit wird von päd. Fachkräften übernommen, die den Kindern vertraut sind.
Räumlichkeiten
Übersichtliche, sichere und funktionale Räume sind von großer Bedeutung. Sie sollen immer zusammen mit den päd. Fachkräften konzipiert werden. Wichtig ist es, dass ausreichend Platz für die verschiedensten Aktivitäten der Kinder in unterschiedlichen Altersstufen vorhanden ist. Erhöhte Sicherheitsanforderungen sind zu berücksichtigen.
Kinder brauchen Flächen, die ihnen ausreichend Bewegung ermöglichen, dies sind in unserem Fall die Bewegungshalle und das Außengelände. Die Räume sind so konzipiert, dass sie den Anforderungen an Gruppen- und Einzelspielen entsprechen.
Ebenso muss dem Ruhebedürfnis der Kinder Rechnung getragen werden. Dies geschieht durch Vorhalten von Schlafräumen und kleinen Ecken, in denen sich Kinder je nach Bedürfnis ausstrecken und ausruhen können.
Eine große Bedeutung für diese Altersgruppe hat der Pflege- und Sanitärbereich, der aber auch Spiel- und Erfahrungsraum sein muss.
Die Gruppen der 3-6jährigen Kinder
„Regenbogengruppe“
„Eulengruppe“
…in beiden Gruppen werden je 20 Kinder betreut, davon sind jeweils 4 Kinder auf einem Schwerpunktplatz für behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder.
Zusätzlich sind wir Depandance der Frühförderstelle „Alle in einem Boot“.
Die Mitarbeiter:innen der Einrichtung
Die Mitarbeiter:innen der Kita tragen ein hohes Maß an Verantwortung für die von den Eltern anvertrauten Kinder.
Mit der Unterzeichnung des Betreuungsvertrages durch Eltern und Träger der Einrichtung übernimmt die Kita den Auftrag,
das Recht und die Pflicht, das Kind in der Zeit der Verweildauer in der Kita zu betreuen, zu bilden und zu erziehen.
Je nach Arbeitsauftrag gibt es verschiedene Zuständigkeitsbereiche. Die Leiterin hat andere Aufgaben als die Mitarbeiter:innen im Gruppendienst. Für die Verpflegung in der Kita sorgt eine Köchin.
Grundlegende Angelegenheiten können indes nur im Team gelöst werden.
Die Rolle der Leitung
Die Leitung der Einrichtung trägt die Gesamtverantwortung für einen reibungslosen Ablauf des Betriebes und ist weisungsbefugt gegenüber den Mitabeiter:innen der Kita.
Sie ist dem Dienstgeber gegenüber für ihre Arbeit verantwortlich und stimmt die Zusammenarbeit mit ihm ab.
Die Leiterin ist an der Entscheidungsfindung bei der Einstellung neuen Personals beteiligt,
- Führt Dienstbesprechungen bzw. Teamgespräche durch
- Plant mit dem pädagogischen Fachpersonal die Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsarbeit,
sowie die Fortbildung und die Fachberatung
- Delegiert Aufgaben
- Ist verantwortlich für die Umsetzung und Anwendung des Qualitätsmanagement-Systems und des Rahmenplanes des Landes Bremen
- Informiert Kolleg:innen in allen wesentlichen Belangen
- Ist Ansprechpartnerin für die Mitarbeiter:innen, Eltern und Kinder bei Sorgen und Nöten,
auch über den Kitaalltag hinaus
- Führt einmal jährlich Mitarbeiter:innengespräche durch
- Fertigt Dienstzeugnisse für Mitarbeiter:innen an
- Ist erste Ansprechpartnerin bei der Anmeldung, bzw. Aufnahme eines Kindes und trägt die Gesamtverantwortung für die Zusammenarbeit mit den Eltern
- Verwaltet die ihr zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel
- Trägt Mitverantwortung für Sicherheitsangelegenheiten der Einrichtung hinsichtlich der Einhaltung der Aufsichtspflicht,
der Hygiene, der Ordnung und Instandhaltung sowie Unfallverhütung
- Trägt Verantwortung für den hauswirtschaftlichen Bereich
- Ist mitverantwortlich für die Darstellung der Einrichtung in der Öffentlichkeit und gewährleistet die notwendige Zusammenarbeit mit Behörden und anderen Institutionen-
- Wacht über die Einhaltung des Datenschutzgesetzes und unterliegt, ebenso wie alle Mitarbeiter:innen der Einrichtung der Schweigepflicht über alle dienstlichen Angelegenheiten, auch über die Beendigung des Dienstverhältnisses hinaus.
Rolle der pädagogischen Fachkraft
Die pädagogische Fachkraft ist ausgebildet zum selbständigen Handeln im sozialpädagogischen Bereich.
Sie ist für das Kind meist die nächste Bezugsperson nach den Eltern und übt einen prägenden Einfluss im partnerschaftlichen Erziehungsprozess aus. Dabei sollte sie sich ihrer Vorbildfunktion stets bewusst sein.
Leben mit den Kindern verlangt von der pädagogischen Fachkraft eine große Offenheit und damit umfangreiche bewegliche Planung und Freude an der Arbeit. Wichtig ist dabei, die Arbeit so zu gestalten,
dass Kinder Lust am Lernen haben und neugierig und fantasievoll ihre Welt entdecken.
Pädagogische Fachkräfte leisten wichtige und wertvolle Bildungsarbeit. Jeden Tag müssen sie eine Balance finden zwischen Anregung und Freiraum für jedes Kind.
Für die pädagogische Fachkraft ist es von großer Wichtigkeit, mit den Eltern eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zu führen, um die Entwicklung des Kindes positiv zu fördern. Wenn es nötig ist, zeigt sie den Eltern Wege der Zusammenarbeit mit Therapeuten oder anderen Institutionen auf.
Des Weiteren ist die pädagogische Fachkraft für die Ausbildung und Anleitung der ihr anvertrauten Praktikant:innen zuständig.
Die Anforderungen an die pädagogischen Fachkräfte werden immer komplexer und vielschichtiger. Aus diesem Grund legen wir großen Wert auf Fortbildung, denn dadurch ist es möglich, neueste Erkenntnisse in der Pädagogik in die Arbeit mit einfließen zu lassen. Nach dem „Bremischen Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und in der Tagespflege“ ist es notwendig, dass sich die Fachkräfte weiterbilden, um so die Qualität der Arbeit in der Kita sicher zu stellen.
Erziehungspartnerschaft und Zusammenarbeit mit Eltern
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern der Kinder unserer Kita ist ein wesentlicher und notwendiger Bestandteil unserer Arbeit. Wir sehen Eltern als Experten für ihr Kind. Deshalb sind gegenseitige Informationen und der Austausch über Erfahrungen mit dem Kind wichtig. Sie verhelfen zu einem umfangreichen Bild des Kindes und zu einem besseren Verstehen. Positive Entwicklungen sowie auftretende Schwierigkeiten können wichtige Anhaltspunkte sein,
um das Kind in seiner Ganzheitlichkeit zu verstehen und individuell begleiten zu können.
Gegenseitiges Vertrauen, Unterstützung und Respekt sind Basis für ein Gelingen des Kitabesuches.
Wir unterstützen bei der Erziehung des Kindes und geben, wenn nötig, Hilfe bei der Suche nach erziehungsunterstützenden Maßnahmen und Einrichtungen. Die Haupterziehende bleiben immer die Eltern selbst.
Elternbeteiligung und Mitwirkung ist unerlässlich, da Eltern über Kompetenzen verfügen, die für die Arbeit in der Einrichtung nützlich sind. Zum Beispiel
Mitarbeit und Unterstützung bei Festen oder Ausflügen, Einblicke in den Beruf, Mitarbeit im Elternrat, Gestaltung des Außengeländes.
Wichtige Punkte in der Zusammenarbeit sind:
- Das Anmeldegespräch
Dies ist der erste Kontakt mit der Kita, in dem wir die Möglichkeit der Besichtigung und erste Einblicke in die konzeptionelle Arbeit geben.
- Schnupper- und Eingewöhnungstage
In den ersten Tagen muss ein Elternteil oder naher Verwandter mit dem Kind in der Einrichtung verbleiben, um ein gutes Eingewöhnen zu ermöglichen. Bleibt das Kind allein, so soll die Verweildauer zunächst ein bis zwei Stunden betragen und kontinuierlich individuell ans Kind angepasst werden. Die Dauer der Eingewöhnung ist je nach Alter und Kind verschieden.
- Elternabende
Wir bieten Elternabende sowohl für die gesamte Elternschaft als auch gruppeninterne Abende zu bestimmten Themen und zum Informationsaustausch an. Dazu zählen auch „Klön- und Bastelnachmittage“. In Kooperation mit dem „Bildungswerk der Katholiken“ und der Kirchengemeinde laden wir zu diversen Veranstaltungen ein.
- Elterngespräche
Ein wichtiger Informationspunkt sind die „Tür- und Angelgespräche“ beim Bringen und Abholen des Kindes. Außerdem bieten wir ein verbindliches Gespräch, etwa ein halbes Jahr nach der Eingewöhnung an und für Eltern deren Kinder vor der Einschulung stehen. Hier wird über den aktuellen Entwicklungsstand bzw. das Einleben in den Kitaalltag gesprochen.
Dazu gibt es auf Wunsch von Eltern oder Fachpersonal bei Bedarf Elterngespräche.
- Hospitation
Hier eröffnen wir den Eltern die Möglichkeit, den Vormittag nach Absprache mit dem Personal in der Gruppe des Kindes zu verbringen, um einen Einblick in die Arbeit und den Alltag des Kindes zu bekommen.
- Elternbriefe, Infos und Kita-App
Über den Elternbrief und die Kita-App nutzen wir die Möglichkeit, allen Eltern zeitgleich Informationen zukommen zu lassen. Auch über Fragebögen haben die Eltern die Möglichkeit Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen. Eltern mit Migrationshintergrund vermitteln wir auf Wunsch Sprachkurse und Übersetzungshilfen. Außerdem erhalten Eltern Informationen über familienunterstützende Angebote im Stadtteil Lehe.
- Elternrat und pädagogischer Beirat
Die Bildung des Elternrates und pädagogischen Beirates sind gesetzlich geregelt. Die Vorsitzenden vertreten die Einrichtung im Zentralelternbeirat Bremerhaven.
Teamarbeit
Die Voraussetzung für die Arbeit im Team ist Flexibilität und Verantwortlichkeit jeder einzelnen Fachkraft für jedes Kind und alle Belange der Einrichtung. Jede Fachkraft bringt seine individuellen Stärken ein. Nur im Team sind die Ziele unserer pädagogischen Arbeit erreichbar.
Das Team plant, koordiniert und reflektiert die pädagogische Arbeit.
Regelmäßige Besprechungen, d.h. Gruppen-, Dienst- und Mitarbeiter:innenbesprechungen sind unbedingt nötig.
Situationen von grundlegender Bedeutung für die gesamte Einrichtung müssen im Team gelöst werden.
Konflikt und Kritik nutzen wir, um unsere Arbeit zu überdenken, weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Für diverse Abläufe entwickeln wir gemeinsame Prozessbeschreibungen, die für alle binden sind.
Ein- bis zweimal im Jahr findet ein Studientag statt, den wir z.B. als Qualitätskonferenz nutzen, unsere Konzeption weiterentwickeln oder uns mit Themen aus der Pädagogik auseinandersetzen.
Es gehört auch zur Aufgabe des Teams das Spielmaterial zu pflegen und instand zu halten.
Das Team versteht sich nicht nur als Arbeitsgruppe, sondern als Lebensgemeinschaft.
Team bedeutet für uns:
T oleranz
E ngagement
A ufmerksamkeit
M otivation
Übergang zur Grundschule
Die intensive Zusammenarbeit pflegen wir mit der katholischen Grundschule Stella Maris.
In groben Zügen stellt sie sich wie folgt dar:
- Vor Schulbeginn: Übergangsgespräche mit Lehrer:innen der zukünftigen Grundschule
- August: Einschulung – die zukünftigen Schulkinder der Kita stehen Spalier
- August: Beobachtung zur Einschätzung der Schulkinder
- September: Elterngespräche für die zukünftigen Schulkinder
- Ende September: Cito-Sprachüberprüfung
- September: Sprachförderung
- Ganzjährig: Besuche von Unterrichtstunden in der Grundschule Stella Maris
- Juli: „Herausrutschen“ der Schulkinder aus der Kita, Empfang durch eine Lehrkraft
Darüber hinaus gibt es über das Jahr verteilt eine Reihe von gemeinsamen Veranstaltungen und gegenseitigen Einladungen zu verschiedenen Anlässen.
Was bedeutet „Inklusion“ für uns?
Es ist normal verschieden zu sein
(R. v. Weizäcker)
Inklusive Pädagogik ermöglicht allen Kindern von Anfang an gleiche Chancen auf Bildung und Teilhabe. Alle Kinder lernen zusammen. Jedes Kind bringt seine Stärken, Schwächen und Eigenschaften mit ein. Dadurch entsteht eine Pädagogik der Vielfalt in dem sozialen Lern- und Entwicklungsprozesse entstehen.
Das Ziel der Inklusion in unserer Kita besteht für uns darin, Kinder mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung nicht auszuschließen. Alle Kinder und Erwachsene werden bei uns im Kita-Alltag mit der Diversität der Gesellschaft konfrontiert und vertraut gemacht. So erlernen alle den Umgang mit unterschiedlichen Menschen. Inklusion ist für uns Normalität im Alltag.
Das erfordert auch eine flexible und professionelle Teamarbeit. Die Fachkräfte sind bereit ihr Verhalten zu reflektieren und sich weiterzuentwickeln. Zu unserer Arbeit gehört außerdem die enge Vernetzung mit verschiedenen Institutionen, wie z.B. der Frühförderung.
Sprachentwicklungsförderung
Sprache ist der Schlüssel zur Welt: Wir brauchen sie, um uns zu verständigen, zu spielen und zu lernen. Die Kita ist der ideale Ort, um die Sprachentwicklung der Kinder spielerisch anzuregen.
Alltagsintegrierte sprachliche Bildung bedeutet, dass die Kinder in alltäglichen Situationen, Sprache lernen und ihren Wortschatz ausbauen. Die Fachkräfte nutzen bewusst vielfältige Gelegenheiten, um die natürliche Sprachentwicklung der Kinder anzuregen und zu fördern. Dabei wird sich an den individuellen Kompetenzen und Interessen der Kinder orientiert. Die Fachkräfte sind sich ihrer Vorbildrolle bewusst und versuchen Stereotype zu vermeiden und vorurteilsbewusst zu arbeiten.
In dem Jahr vor der Einschulung, nehmen alle Vorschulkinder am regelmäßigen und gezielt angebotenen „Sprachspass“ teil. Der „Citotest“* und deren Ergebnisse sind davon unabhängig. Es werden Gruppen von maximal acht Kinder eingerichtet. Dabei geht es um die Förderung der sprachlichen und kommunikativen Kompetenz. Dies darf nicht als Sprachtherapie missverstanden werden.
Innerhalb der Sprachförderung sollen die Kinder konzentriert erfahren, dass Sprachgebrauch Spaß macht und zudem persönlich sinnvoll ist. Sprache wird als „Spielzeug“ und als „Werkzeug der Verständigung“ genutzt. Die pädagogische Fachkraft regt den Erwerbsprozess an, begleitet und unterstützt ihn. Aus diesem Grund folgt die Sprachförderung in der Kita auch keinem starren Programm, sondern orientiert sich hinsichtlich Tempos, Inhalten und Komplexität an dem jeweiligen Entwicklungsstand und Interessen der Kinder. Ziel der Förderung ist es, den teilnehmenden Kindern erste kindgerechte Strategien zum eigenaktiven Erwerb von Weltwissen und Wortschatz, grammatikalischen Strukturen, zielgerichtetem und kommunikativem Spracheinsatz, phonologischer Bewusstheit im weitesten Sinne, Deutsch als Zweit- oder Drittsprache und nicht zuletzt von schriftsprachlichen Vorläuferkompetenzen nahe zu bringen. Der Rahmenplan sieht einen eigenen Bildungsbereich „Sprachliche und nonverbale Kommunikation“ zu diesem Thema vor.
Es ist wichtig, die deutsche Sprache dem Alter angemessen gut sprechen und verstehen zu können, um in der Schule erfolgreich zu lernen. Es nehmen alle Kinder ein Jahr vor der Einschulung an einem Sprachtest teil. Durch die sogenannte PRIMO-Sprachstandsfeststellung (Cito-Test) wird die Sprachentwicklung überprüft.
Kirchengemeinde und Kindertagestätte
Die Pfarrgemeinde Hl. Herz Jesu Bremerhaven, Lehe ist Träger der
Kita St. Willehad.
Der Verwaltungsbeauftragte und die Kitaleitung sind verantwortlich für:
- die Erstellung des Etats
- die Einstellung neuen Personals
- die Gewährleistung von Mitarbeiter:innen
- die Einhaltung der arbeitsrechtlichen Vorschriften (AVR)
- die räumlichen und baulichen Bedingungen, sowie für das Außengelände
- die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Bremerhaven, dem Bischöflichen Generalvikariat und dem Caritasverband in Hildesheim hinsichtlich der Bezuschussung der Einrichtung
Zeichen für die innere Zusammengehörigkeit von Pfarrgemeinde und Kita ist das christliche Menschenbild, das dem Alltag der Kita zugrunde liegt.
Es zeigt sich:
- im ganzheitlich christlichen Angebot
- im Dienst für den anderen
- wenn Liebe erfahrbar wird
- wenn Not von Familien gesehen wird und nach Möglichkeiten der Abhilfe gesucht wird
- und im einander verzeihen und vergeben
Äußere Zeichen für die Zusammengehörigkeit ist die Tatsache, dass Kinder, Mitarbeiter:innen und Eltern die Räume, das Außengelände der Gemeinde und die Kirche bei Veranstaltungen nutzen können.
Freundes- und Förderkreis St. Willehad e. V.
Mitarbeiter:innen der Kita, Eltern und Vertreter:innen der Kirchengemeinde Hl. Herz Jesu Bremerhaven, Lehe haben am 15.09.1998 den Freundes- uns Förderkreis St. Willehad gegründet. Er ist in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Bremerhaven eingetragen und hat vom Finanzamt Bremerhaven die Anerkennung der Gemeinnützigkeit erhalten.
Ziel des Freundes- und Förderkreises ist es, die Kita ideell, materiell und finanziell zu unterstützen, um so die Erhaltung der 78 Plätze für Kinder im Alter von 8 Wochen bis sechs Jahren zu gewährleisten.
Wir bitten aus diesem Grund alle Eltern, Mitarbeiter:innen, Gemeindemitglieder:innen, Freunde und alle, die uns wohl gesonnen sind, uns zu unterstützen.
Für jede Spende und sei sie noch so klein, sagen wir herzlichen Dank. Sie kommt zu 100% den Kindern zugute.
Der Segen einer Pfarrgemeinde
beginnt beim Kindergarten.
Papst Johannes XXIII
Öffentlichkeitsarbeit
Öffentlichkeitsarbeit geschieht in unserer Einrichtung auf vielfältige Weise und dient dazu, das Profil der Kita nach innen und außen darzustellen.
Ein gutes Betriebsklima, in dem sich Mitarbeiter:innen, Kinder, Eltern und Gäste wohl und angenommen fühlen, ist die beste Grundlage für eine positive Mund-zu-Mund-Propaganda. Ein freundlicher Umgangston mit jedem ist eine Selbstverständlichkeit. Durch die Ausbildung von Praktikant:innen und der
Zusammenarbeit mit der Fachschule für Sozialpädagogik sind wir an der fachlichen Qualifizierung des Berufsnachwuchses beteiligt.
Auf unserer Instagram Seite „kitastwillehadbremerhaven“, auf unserer Homepage „www.kita-stwillehad61.de und in der Kita-App, werden alle aktuellen Geschehnisse, Projekte, Aktivitäten und Termine dargestellt.
Die Kooperation mit anderen Institutionen, Fachdiensten und sozialen Einrichtungen ist für uns von zentraler Bedeutung.
Regelmäßige Artikel im Gemeindeblatt der Pfarrgemeinde geben Auskunft über „Neues aus der Kita“. Berichte über Spendenübergaben erscheinen in der Nordsee-Zeitung oder dem Sonntagsjournal.
Der Namenszug der Einrichtung am Gebäude zeigt um welche Kita es sich handelt.
Das Kita-Logo ziert bei jedem Schriftwechsel den Briefkopf.
Personalfotos im Eingangsbereich gibt Eltern und Besuchern einen Überblick über die im Haus beschäftigte Mitarbeiter:innen.
Nachwort
Liebe Leser:innen, diese Konzeption ist die Weiterentwicklung aus den Jahren 1995, 2001, 2006, 2013, 2018 und 2013. Ich hoffe, dass sie einen Überblick über die Arbeit in der Kita St. Willehad bekommen haben. Wenn Sie Anregungen oder Anmerkungen dazu haben, nehmen wir diese gerne entgegen.
Diese Konzeption ist keine endgültige Fassung. Sie kann jederzeit nach gegebener Notwendigkeit geändert und weiterentwickelt werden.
Claudia Klüver
Leiterin der Kita
August 2023
Literaturhinweise:
- Konzeption der Kita St. Willehad von 1995
- Rahmenplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich des Landes Bremen
- Gemeinsam Gemeinde gestalten, Verband KTK
- Allgemeine Leitlinien für Leiterinnen in katholischen Tageseinrichtungen für Kinder, KTK
- Die Bedeutung der kirchlichen Trägerschaft eines Kindergartens, Dr. Hennecke
- Selbstverständnis von Tageseinrichtungen für Kinder in katholischer Trägerschaft, M. Spautz
- Rahmenkonzeption, Tageseinrichtungen für Kinder im Bereich Ev.-luth. Landeskirche Hannover
- Religiöse Erziehung, H. Hubert
- Handbuch Kindertageseinrichtungen, Organisation und Management für Leiterinnen, Träger und Initiatoren, H. Rieder-Aigner
- Neue Wege in der Elternarbeit, Kindergarten Heute, 1/98, 5/98
- Qualitätsentwicklung im Kindergarten auf dem Vormarsch, A. Denecke
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